Von Hochwassern und anderen Risiken [premium]
Die Unwetter der vergangenen Tage haben gezeigt: Naturgefahren bleiben unberechenbar – und auch Schutzmaßnahmen haben ihre Grenzen, erklärt der Landesgeologe von Salzburg.
Es gibt wohl kaum jemanden, der Salzburg so genau von oben kennt, wie Landesgeologe Gerald Valentin. Auch in den vergangenen Tagen hat er bei Überflügen mit dem Hubschrauber die Ausmaße der Muren und Hochwasserschäden in weiten Teilen des Bundeslandes besichtigt und Gefahrenstellen von oben kontrolliert. Felsstürze, Muren, Lawinen, Steinschlag – die Abschätzung des Risikos von Naturgefahren ist für den Geologen Alltag.
Er kennt die Hänge, aus denen sich bei starkem Regen Schlamm, Erde und Geröll lösen. Er weiß von den Stellen in den Gebirgstälern, an denen das Auftauen des Permafrostes zu vermehrtem Steinschlag führt. Und er weiß, wo sich im Winter nach intensiven Schneefällen massive Lawinen bilden und wo Starkregen zu Überflutungen führen kann. Das von Bergregionen geprägte Bundesland Salzburg ist immer wieder von Naturkatastrophen betroffen. Gerade in einer Zeit, in der die oft nur lokal auftretenden Extremereignisse wie Starkregen, Hagel oder Sturm zunehmen. „Es werden immer mehr Flächen bebaut, es sind immer mehr Menschen unterwegs“, nennt Valentin im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“ auch einen Grund, warum die Auswirkungen der Naturgefahren uns heute massiver treffen als früher. Es ist nicht nur die Zunahme von Extremwetterlagen, es ist auch eine Zunahme der Nutzung, die dabei eine Rolle spielt.
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