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Chipkrise: Intel-Chef erwartet Verschärfung des Chipmangels



Halbleiterknappheit Intel-Chef erwartet Verschärfung des Chipmangels

Fehlende Computerchips sorgen immer wieder für Produktionsausfälle – auch in Deutschland. Ein schnelles Ende der Krise ist nicht in Sicht, warnt Pat Gelsinger, der Chef des Halbleiterkonzerns Intel.

23.07.2021, 07.44 Uhr




Intel-Chef Gelsinger (Archivbild): »Es wird es noch ein oder zwei Jahre dauern, bis die Industrie die Nachfrage vollständig erfüllen kann«

Intel-Chef Gelsinger (Archivbild): »Es wird es noch ein oder zwei Jahre dauern, bis die Industrie die Nachfrage vollständig erfüllen kann«

Foto: Yuya Shino / REUTERS



Der Chipriese Intel rechnet damit, dass sich die globale Halbleiterknappheit in den kommenden Monaten noch zuspitzt und bis ins Jahr 2023 hinein andauern kann. »Während ich erwarte, dass die Talsohle bei den Engpässen in der zweiten Jahreshälfte durchschritten wird, wird es noch ein oder zwei Jahre dauern, bis die Industrie die Nachfrage vollständig erfüllen kann«, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger.

Auch Intel ist dabei, Produktionskapazität aufzubauen. Zu Gelsingers Plan gehört dabei, den Konzern verstärkt auch zum Auftragsfertiger für andere Chipentwickler zu machen. Man sei in Gesprächen mit rund 100 potenziellen Kunden, sagte er. Namen wurden nicht genannt.

Übernahmen zum Ausbau der Kapazitäten seien für Intel aktuell nicht von entscheidender Bedeutung, aber auch nicht ausgeschlossen, betonte Gelsinger. Vor einigen Tagen hatte es in Medienberichten geheißen, Intel habe Gespräche über eine Übernahme des Auftragsfertigers Globalfoundries für rund 30 Milliarden Dollar geführt. Der Chef von Globalfoundries, Thomas Caulfield, stellte jedoch wenig später klar, dass es keinen Verkauf an Intel geben werde. Gelsinger zeigte sich überzeugt, dass es eine Konsolidierung in der Branche geben werde.


Intel hat ein Problem in seiner Fertigung: Die Einführung modernerer Produktionsprozesse verzögert sich wegen Rückschlägen bei der Entwicklung. Zugleich wächst die Konkurrenz – nicht nur durch den kleineren Erzrivalen AMD, sondern zum Teil auch durch bisherige Kunden wie Apple, die eigene Chips entwickeln.

Aktuell profitiert Intel weiterhin vor allem von der erhöhten PC-Nachfrage in der Coronapandemie. Der Konzern verkaufte im vergangenen Quartal allein 40 Prozent mehr Notebook-Prozessoren als ein Jahr zuvor. Mit dem Arbeiten und Lernen von zu Hause aus bekam der lange Zeit schwächelnde PC-Markt einen bis heute andauernden Schub.


Zugleich ging im vergangenen Quartal aber das Geschäft mit Rechenzentren im Jahresvergleich zurück, wie Intel am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Konzernumsatz blieb demnach mit 19,6 Milliarden Dollar praktisch unverändert. Auch der Gewinn war mit einem Minus von 0,8 Prozent auf 5,06 Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau.

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