top of page

Corona-Maßnahmen: Restaurants, Museen, Sport: Italien führt Pflicht für grünen Corona-Pass ein

Ungeimpfte werden in Italien schlechter gestellt: Für den Besuch im Stadion, im Fitnessstudio oder in Gastro-Innenräumen müssen sie künftig einen Negativtest vorweisen.







Rom


Die Zahl der Neuinfektionen steigt in Rom stark an.


Rom Als die Italiener im Elfmeterschießen gegen England gewannen, feierte das ganze Land bis tief in die Nacht. In den Großstädten herrschte vor knapp zwei Wochen Ausnahmezustand, durch Rom fuhren die Europameister im offenen Bus, Tausende Menschen, die meisten ohne Maske, jubelten den Siegern zu.

Doch die Euphorie hat ihren Preis: Allein in der Hauptstadt haben sich die Corona-Zahlen in den vergangenen zwei Wochen verfünffacht. Landesweit lag die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag bei mehr als 5000, mehr als doppelt so viele wie noch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 35, Anfang Juli lag sie noch bei 7,3.


Die Regierung um Mario Draghi zieht die Maßnahmen, vor allem angesichts der Delta-Variante, nach einem bislang ziemlich lockeren Sommer nun wieder ordentlich an – und benachteiligt künftig Ungeimpfte: Ab dem 6. August brauchen die Italiener ein grünes Zertifikat, um in den Innenräumen von Restaurants und Bars zu essen und zu trinken.

Den „Green Pass“ bekommt, wer mindestens mit einer Dosis geimpft, innerhalb von 48 Stunden negativ getestet oder in den vergangenen sechs Monaten von einer Coronainfektion genesen ist. Einzige Ausnahme im Innenbereich: der Tresen für den schnellen Espresso. Auch die Außenterrassen bleiben wie bisher ohne Zertifikat zugänglich.


Top-Jobs des Tages


Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.

Italiens Stadien, Museen und Fitnessstudios: nur noch mit Zertifikat

Pflicht wird der Nachweis auch beim Zugang zu Großveranstaltungen unter freiem Himmel wie etwa bei Konzerten oder im Fußballstadion. Gleiches gilt für Schwimmbäder und Mannschaftssport, beim Besuch von Fitnessstudios, Museen und Theatern, bei Messen und Kongressen. Züge und öffentliche Verkehrsmittel wie etwa in Frankreich sind nicht Teil der neuen Regelung – aber nur für den Moment. Das Thema soll im September erneut auf den Tisch kommen.






EM


Bei den Feiern zum EM-Sieg Italiens hielten nur wenige die Corona-Regeln ein.


Betreiber, die sich nicht an die Vorgaben halten, können mit Strafen von 400 bis 1000 Euro belegt werden. Wer Kunden ohne grünen Pass dreimal in Folge an drei verschiedenen Tagen durchwinkt und erwischt wird, muss mit einer Schließung von einem bis zu zehn Tagen rechnen. Diskotheken, einer der letzten Wirtschaftszweige im Lockdown, bleiben weiterhin geschlossen. Für die Betreiber soll ein Fonds mit Entschädigungen geschaffen werden.

Die Regierung passt auch ihr Farbsystem an, das Italien bisher in Risikozonen eingeteilt hat. Zuvor war die Reproduktionszahl maßgeblich, von nun an basiert die Farbeinteilung in gelb, orange und rot noch stärker auf der Auslastung der Corona-Betten und Intensivstationen in den Krankenhäusern.

In den vergangenen Tagen war angesichts des Schulstarts im September auch intensiv über eine Impfpflicht fürs Lehrpersonal diskutiert worden. In vier Regionen sind gut ein Drittel der Lehrkräfte noch nicht geimpft. Der Industrieverband Confindustria forderte zuletzt auch eine Impfpflicht für alle Arbeiter, die in die Fabriken zurückkehren. Zu beiden Themen wurden keine Entscheidungen getroffen. Rund 61 Prozent der Italiener ab 12 Jahren haben eine erste Impfung erhalten, rund 46 Prozent der Bevölkerung sind komplett durchgeimpft.

1 view0 comments

Related Posts

See All

This is not a Games

Skip to navigationSkip to content Discover Latest Obsessions These are the core obsessions that drive our newsroom—defining topics of...

Comments


No tags yet.
bottom of page