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Biles äussert sich nach Rückzug: «Will nicht viel zu dem sagen, was ich durchmache»



Simone Biles konnte den Team-Wettkampf nicht beenden. Bild: keystone

Biles äussert sich nach Rückzug: «Will nicht viel zu dem sagen, was ich durchmache»

Simone Biles ist vorzeitig aus dem Team-Finale der Frauen ausgeschieden. Die US-Amerikanerin hatte bei der ersten Übung beim Sprung Probleme und turnte nicht weiter. Ein Trainer führte mentale Probleme als Grund auf. Den Sieg im Wettbewerb sicherten sich die Russinnen.

Simone Biles schied vorzeitig aus dem Mehrkampf-Finale der Turnerinnen aus. Die 24-Jährige hatte bereits bei ihrer ersten Übung Probleme und konnte ihren Sprung nicht wie geplant durchführen. Die geringe Wertung war eine Enttäuschung für die erfolgsverwöhnte US-Amerikanerin und ein Rückschlag für das US-Team.

Nach ihrem missglückten Sprung verliess Biles mit ihrem Trainer die Halle und kehrte wenig später im Aufwärmdresse zurück und umarmte ihre Teamkolleginnen. Ein Trainer des US-Teams widersprach den ersten Berichten, dass eine Verletzung der Grund für den Rückzug der Athletin sei. Gemäss dem amerikanischen Sender NBC sprach er von mentalen Problemen, mit der Biles zu kämpfen habe. Die Turnerin selbst sprach von «Dämonen in ihrem Kopf».


Das Interview mit den US-Turnerinnen. Video: SRF

Der US-Amerikanische Turnverband hatte in einer offiziellen Mitteilung von einem medizinischen Problem gesprochen. Sie werde täglich untersucht, um die Freigabe für zukünftige Wettbewerbe zu überprüfen. Die Athletin wurde nicht behandelt und verfolgte den Team-Wettkampf ihrer Kolleginnen in der Halle. Dabei jubelte sie Grace McCallum, Jordan Chiles und Sunisa Lee zu und unterstützte sie lautstark.

Erst gestern schrieb Simone Biles auf Instagram: «Es fühlt sich an, als läge das Gewicht der ganzen Welt auf meinen Schultern. Ich weiss, dass es so scheint, als würde mir der Druck nichts ausmachen, aber manchmal ist es verdammt hart.»

Bereits in einem Interview mit der «New York Times» vor den Olympischen Spielen sprach Biles über die Bürde, die sie zu tragen habe, seit sie als Gesicht des Turnsports gelte. Der Verschleiss an ihrem Körper sei «unglaublich gross» und sie könne kaum erwarten, dass die Olympischen Spiele wieder vorbei seien. Als glücklichsten Moment ihrer Karriere bezeichnete sie ihre Auszeit nach den Spielen in Rio de Janeiro, als sie während rund eineinhalb Jahren keinen Wettkampf bestritt.

Ohne den Superstar gelang es dem US-Team nicht, den dritten Olympia-Titel in Folge einzufahren. Die Russinnen konnten für eine Überraschung sorgen und die Favoritinnen auf den 2. Rang verweisen. Die Entscheidung im amerikanisch-russischen Duell fiel mit der viertletzten Übung am Boden, als ein Sturz von Jordan Chiles die amerikanische Aufholjagd jäh stoppte. Zuvor hatten die Russinnen mit zwei Stürzen am Schwebebalken ihren am Sprung und Stufenbarren erarbeiteten Vorsprung fast wieder eingebüsst.


Das russische Turn-Team jubelt über Gold. Bild: keystone

Bisher ist nicht bekannt, was der Rückzug von Simone Biles aus dem Team-Wettkampf für die Einzelwettbewerbe bedeutet. «Wir werden sehen», sagte Biles nach dem Gewinn der Silbermedaille im Interview mit SRF.

Bereits in der Qualifikation hatte Biles ungewohnte Schwächen gezeigt, dennoch aber das beste Mehrkampf-Ergebnis aller Teilnehmerinnen erzielt. Zudem wurde sie zur ersten Turnerin seit 1992, die sich für alle sechs möglichen Olympia-Finals qualifizieren konnte.

Die vierfache Olympiasiegerin der Spiele in Rio gilt als die beste Turnerin der Geschichte und bekam vor den Spielen ihr eigenes Emoji. Mit der Geiss im Turndress und der Goldmedaille um den Hals wurde auf den Status der 24-Jährigen als «GOAT» ihrer Sportart angespielt. (nih)




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